Steirischer Waldwirtschaftspreis 2011

Österreichischer Staatspreis 2010
1. Januar 2010
Waldverband aktuell 1/2011
15. Juli 2011

Von A wie Ansprechpartner bis Z wie Zahlungssicherheit

Fährt man durch Frohnleiten Richtung Adriach, in weiterer Folge ein Stück der Mur entlang und dann bergwärts, so kommt man zum land- und forstwirtschaftlichen Betrieb der Familie Rappold, vulgo Rami. Der Betrieb liegt auf einem Rücken Richtung Südosten in einer Seehöhe von 780 Meter.

D ie Landwirtschaft wird als Biobetrieb betrieben und war ehemals in der Bergbauernzone 3 eingestuft. Um für die wirklich wichtigen Arbeiten im Wald genug Zeit zu haben, wurde der Betrieb schon vor vielen Jahren auf eine arbeitsextensive Mutterkuhhaltung mit Almwirtschaft im Sommer umgestellt.

Der Waldboden in dieser Region bietet eine sehr gute Bonität und es gibt genügend Niederschläge. Auf der Seehöhe von 700 bis 900 Meter des Betriebes entwickeln sich stabile Fichtenwälder. Dementsprechend liegt der Baumartenanteil bei 90% Fichte, 5% Lärche und Tanne und 5% Buche. Vor allem bei der Naturverjüngung entwickelt sich ein überdurchschnittlich hoher Laubbaumanteil durch Buche, Ahorn und Esche. Auch Tannen und Kirschen findet man darunter.

Bereits für den Vater des Betriebsführers stellte die Forstwirtschaft einen sehr hohen Stellenwert dar. In den 60iger Jahren wurden durch Rappold Senior Grenzertragsflächen aufgeforstet und die Verwaldung von einzelnen extensiven Weideflächen wurde gezielt für den Umbau zum Wald genutzt. Aus diesem Grund dominieren 40 bis 60jährige Bestände die Wälder des Betriebes. Besonders bei der Verjüngung zeigt sich, dass die Belastung durch den Wildbestand unproblematisch ist. Außerdem nutzen Betriebsführer und Vater die Möglichkeit als Jäger in der Gemeindejagd den eigenen Betrieb zu bejagen.

Forstwirtschaft im Fokus

Von Anfang September bis Ende April dominiert die Arbeit im Wald, im Sommer gilt es die Jungwuchspflege durchzuführen und das Gründland zu bewirtschaften. Die Forstarbeit bewältigt der Betriebsführer mit Unterstützung seines Vaters gänzlich alleine. Eine Ausnahme stellte die Situation nach dem Sturm Paula dar. Die Menge von rund 1200 Festmeter Windwurfholz wurde im besseren Gelände durch einen Harvester (rund 700 Festmeter), der Rest selber aufgearbeitet. Die Arbeit wird ausschließlich motormanuell mit Motorsäge und Seilwinde durch Bodenzug durchgeführt. Von großem Vorteil erweist sich die überdurchschnittliche Ausstattung mit Forststraßen und Rückewegen. Durch den hohen Anteil von 40 – 60jährigen Beständen besteht die Hauptarbeit in den Durchforstungen, Kahlschläge finden sich nur kleinflächig als Absäumungen, um die Naturverjüngung zu fördern. Besonderer Wert wird auf die Jungwuchspflege der Laubhölzer durch Wertastung und Freistellung gelegt.

Waldwirtschaftsgemeinschaft

Seit Beginn der WWG Frohnleiten ist der Betrieb Rami Mitglied. Viele Vorteile von A wie Ansprechpartner beim Holzverkauf bis Z wie Zahlungssicherheit sprechen für die Mitgliedschaft. Die eigenständige Entscheidung, wo das Holz des eigenen Betriebes hingeliefert wird, ist ein besonders wichtiges Kriterium.