Waldmontag – Biodiversität im Wirtschaftswald

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Der professionell bewirtschaftete Wald ist ein Elixier für eine ungeahnte Artenvielfalt!

Durch eine verantwortungsvolle vielseitige Bewirtschaftung des Waldes fördern die Waldbesitzer die Biodiversität – den Lebensraum für viele unterschiedliche Lebensformen.

Immer wieder gestreute Behauptungen, dass Wirtschaftswald artenarm sei, ist völlig falsch. Denn die Vielseitigkeit des Waldes ist durch die kleinstrukturierte, vielseitige Bewirtschaftung entstanden. Kleinflächige Freiflächen, um das „böse“ Wort Kahlschlag zu verwenden, bieten Chancen für Lebensformen, die im Dunkel des Dauerwaldes keine Chance bekommen. Auch hier ist eine Wertung hinsichtlich Biodiversitätsförderung auf Freiflächen im Vergleich zu Dauerwaldflächen unzulässig – beide Formen bieten Chancen!

Die kleinflächige Bewirtschaftung, die Förderung unterschiedlicher auf den Standort angepasster Baumarten unterschiedlichen Alters fördert die Vielseitigkeit unterschiedlicher Lebensformen. Eine Glashaube nützt niemandem, nicht dauerhaft einer Lebensform, aber auch nicht der Waldbesitzerin, dem Waldbesitzer. Unser Waldökosystem ist dynamischer, flexibler und langfristig stabiler als man denkt. Die wenigen Urwälder in Österreich sind eine gute Forschungsbasis, aber in ihrer Vielseitigkeit nicht vergleichbar mit einem seit Jahrhunderten bewirtschafteten Wald und dürfen auch nicht als Maßstab gelten.

Vertragsnaturschutz ist gut, ein verordneter Naturschutz stößt meist auf Unverständnis und bewirkt das Gegenteil. Was kann nun jeder Einzelne tun? Weiterent­wickeln und Schaffen von horizontaler und vertikaler Strukturvielfalt – Lichtmanagement ist der Schlüssel. Verantwortungsvolle Waldbesitzer beherzigen dies ohnehin aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Wichtig ist auch: Mehr Mut zu mehr Totholz im Wald, sofern es die rechtliche Situation und der Forstschutz zulassen und auch einzelne Bäume wirklich alt werden lassen. Alte Steinhaufen, Wassertümpel, offene Flächen erhalten – das kostet fast nichts und bewirkt viel, einzig der Wille muss vorhanden sein.

Quelle: DI Martin Krondorfer