Forsttag 2019

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Forsttag 2019

Waldverband Mur- Mürztal und die Bezirkskammer Graz Umgebung luden am Maria Lichtmesstag zum Forsttag 2019, der im Gasthof Dorfwirt in Adriach bei Frohnleiten durchgeführt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Almenland gestalteten die Verantwortlichen einen spannenden Tag zum Thema Klimafitter Wald & Naturnaher Waldbau.

Z u Beginn der Veranstaltungen gaben Obmann Pirstinger und Geschäftsführer Weidner vom Waldverband Mur-Mürztal einen Überblick über die aktuelle Lage am Holzmarkt. Die Borkenkäferproblematik im Norden Österreichs und Tschechien und der große Anfall von Windwurfholz durch den Föhnsturm im Herbst 2018 bringen ein Überangebot, der zu Preisreduktionen beim Holzverkauf geführt hat.

Judith Drapela-Dhiflaoui, Biodiversitätsexpertin im Naturpark Almenland seit 2016, referierte beim Forsttag über das Umsetzen der Biodiversitätsstrategie ins reale Leben. Biodiversität bedeutet „Die Vielfalt des Lebens!“. Biodiversität im Wald bedeutet, wir schauen auf unseren Wald. Einige wichtige Aspekte zur Biodiversität im Wald zeigte die Expertin auf. Veteranenbäume sind die Senioren unter den Bäumen, ein bisschen alt oder sehr alt aber biologisch sehr aktiv und diese werden zu Lebensräumen für viele andere Tiere wie z.B. dem Specht. Totholz ist voller Leben, obwohl der Baum an sich nicht mehr lebt. Der Waldrand ist von zentraler Bedeutung, er ist der Lebensraum zum geschlossenen Waldgebiet und ein ganz spezieller Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

DI Dr. Georg Frank vom Institut für Waldwachstum und Waldbau des Bundesforschungszentrums für Wald gab Antworten auf die Frage: Klimafitter Wald & naturnaher Waldbau – was kann ich als Waldbewirtschafter tun? Waldbauexperte Frank zeigte am Beispiel von 2 Orten auf, dass der Klimawandel Realität ist – die Jahresdurchschnittstemperatur stieg in Kremsmünster in den letzten 250 Jahren um 2 Grad, ebenso um 2 Grad stieg das Jahresmittel in Zwettl in den letzten 140 Jahren. Unter naturnahen Waldbau versteht Frank, sich an der natürlichen Waldgesellschaft zu orientieren, mit Naturverjüngung zu arbeiten, eine individuelle Pflege und Nutzung des Einzelstammes und die integrative Förderung der Biodiversität. Die Palette der möglichen Waldbaumaßnahmen ist sehr breit – man muss das individuell von Standort zu Standort beurteilen. Bereits in der Bestandesgründung, also beim Anlegen von jungen Waldbeständen, können Waldbäuerinnen und Waldbauern Struktur und Baumarten an die zukünftigen Klimabedingungen anpassen.

Zum Abschluss des Vormittages beschrieb DI Heinz Lick von der Landesforstdirektion die unterschiedlichen Förder- und Unterstützungsmaßnahmen, die Land Steiermark gemeinsam mit Bund und Europäischen Union für die Bewirtschaftung der Wälder zur Verfügung stellen.

Eine Waldbegehung mit den Experten am Betrieb von Hubert Rappold beschloss den sehr interessanten Forsttag.

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